Zum Tod von Dr. Christoph Müllerleile

Dr. Christoph Müllerleile ist am 18. Oktober 2023 im Alter von 77 Jahren überraschend verstorben. Er war vielen Menschen im Fundraising ein steter Begleiter, Ratgeber, Mentor, Prüfer und Mahner. Ein Nachruf

Der Gründer und erste Vorstandvorsitzende des Deutschen Fundraisingverbandes sowie steter Förderer der Fundraising Akademie, Dr. Christoph Müllerleile, war auch Gründer des Deutschen Spendenrats und Bundesverdienstkreuzträger. An seiner Beisetzung am 30. Oktober 2023 in Oberursel nahmen über 300 Personen teil. Ein Ausdruck des unglaublichen ehrenamtlichen Engagements in sehr viel Vereinen, wie dem Kolpingwerk, bei CARE, dem Verein für Städtepartnerschaften oder der Initiative Opferdenkmal e.V. in Oberursel. Der gelernte Journalist war lange Jahre auch kommunalpolitisch und in der Jugendarbeit aktiv und erwarb sich großen Respekt in Oberursel und darüber hinaus.

Wir wollen die Gelegenheit wahrnehmen und Menschen, die ihn lange kannten, zu Wort kommen lassen. Gern können Sie Ihre Erfahrungen zu Christoph Müllerleile in den Kommentaren hinterlassen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, die einen so wertvollen Menschen verloren hat.

Thomas Kreuzer und die Fundraising Akademie

Christoph Müllerleile war einer der Großen des Fundraisings in Deutschland. Wer ihn kannte, weiß um den hohen moralischen Anspruch, mit dem er sein Leben führte und seine Tätigkeiten ausgeübt hat. Und wer einmal neben ihm im Wagen als Beifahrer saß, bekam eine Ahnung davon, mit welch einer Geschwindigkeit Christoph Müllerleile sein Leben führte. Harmoniesucht wird man ihm kaum nachsagen dürfen. Eher, dass er manchmal schroff und im ersten Moment abweisend wirkte, mit Lust am Reden und Diskutieren. Man musste – auch als Mitstreiter für eine gemeinsame Sache – auf sein Widersprechen gefasst sein. Ja, auf seine Gegenreden eigentlich immer.

Und Christoph Müllerleile debattierte munter und hart; ließ nicht locker. Ganz gleich, ob wir im Workshop saßen, er als Gutachter an der Akademie Prüfungen abnahm, oder man mit ihm irgendwo tafelte (viel zu selten!). Er war unbestechlich. Authentisch. Er teilte aus. Aber er steckte auch ein, ohne mimosenhaft das Feld zu verlassen. Das schätzte ich an ihm besonders. Und dann immer wieder sein Witz, seine Schlagfertigkeit und seine Herzenswärme. Einer, auf den man sich verlassen konnte. Immer. Und dessen Rat man suchte.

Christoph Müllerleile ging es immer auch um die politische Gestaltungskraft des Fundraisings. Er vertrat ein politisches Verständnis der Fundraising-Praxis. Für ihn hatte der gemeinnützige Sektor insgesamt und das Fundraising im Besonderen ein politisches Mandat. Denn hier wird Gesellschaft aktiv gestaltet. Und es ging ihm um Werte. Ein Wertkonservativer war Christoph Müllerleile, mit hohen moralischen Ansprüchen an sich selbst und an seine Umgebung. Fest verwurzelt im katholischen Glauben, mit der Ausrichtung auf eine christliche Prägung der Gesellschaft, den Blick auf die lokale Gestaltung der Region (Oberursel!) und den fernen Nächsten (Jamaica! Rom!!).

Ich habe erlebt, wie er im Vorstand des Verbandes gemeinsam mit Marita Haibach und Patrick Tapp den Weg bereitet hat für die Gründung der Akademie. Es war charakte­ristisch für Christoph Müllerleile, wie er ohne Eitelkeit Aufbau und Wachstum der Fundraising Akademie mit verfolgt, begleitet und unterstützt hat, typisch für ihn, dem es stets nicht um Partikularinteressen ging als darum, das Ganze, die „gute Sache“ weiterzubringen. Für dieses Fördern danke ich ihm auch ganz persönlich.

In diesen Oktober-Tagen nun ist Christoph Müllerleile viel zu früh gestorben, und wir müssen Abschied nehmen. Wir denken an den Kollegen, Pionier, Vordenker, Lehrer und Freund! Das Fundraising in Deutschland ist ohne ihn nicht zu denken.

Das Team des Fundraising-Magazins

Dr. Christoph Müllerleile, Journalist, Fundraiser, Bundesverdienstkreuzträger und Gründervater des Fundraising-Verbandes, ist verstorben. Für das Fundraising-Magazin war er Motivator, Fachautor und intensiver Wegbegleiter. Er war immer geradeheraus, ehrlich, zugewandt. Das schätzten wir besonders.

Mit Christoph verlieren wir einen Freund, der das Fundraising in Deutschland mehr als 50 Jahre geprägt hat. Professionelles Fundraising lebte er seit den 1970ern in unglaublich vielen Ehrenämtern vor. Sein Credo: „Es ist keine Kunst, gute Ratschläge zu geben – wohl aber tatsächlich Mittel einzuwerben.“ Jeder Satz, den er schrieb, war fachlich fundiert, markant und oft auch selbstironisch. Genauso wie sein Lexikoneintrag, den er sich in unserer Rubrik „Fragebogen“ vorstellen konnte: „Er hat nicht nur seinen Vorteil gesucht.“ Viel zu bescheiden, lieber Christoph, denn du bleibst für uns eine echte Inspiration.

Birgit Kern, Brot für die Welt, früher WWF

Christoph Müllerleile war ein Visionär. Unter seiner Leitung konnte ich, gegen alle Widerstände im Haus, die erste Testamentbroschüre für den WWF schreiben und veröffentlichen. Und ebenso das erste Mal, zusammen mit Patrick Tapp, durch Telefonmarketing Patenschaften einwerben. Auch dies gegen alle Widerstände im Haus.

Sein Credo war: Weiterbildung und Vernetzung. Geht raus in die Welt und lernt voneinander. Kein Großspender kommt an eurem Schreibtisch vorbei, auch nicht die Muse. Niemand muss das Rad neu erfinden, nutzt die erfundenen Räder, passt sie euren Bedürfnissen an.

Die Professionalisierung des Fundraisings lag ihm am Herzen. Es war ihm ein Anliegen, dem Fundraising den Stellenwert zu geben, den es verdient. In der Gesellschaft genauso wie innerhalb der Organisationen. Die Kultur des Gebens zu stärken war eines seiner Ziele.

Er war ein grundanständiger Mensch, geprägt von seinem christlichen Glauben. Ja, er konnte unbequem sein, anecken, ein steter Mahner, aber er konnte sich auch entschuldigen, wo nötig, was von seiner inneren Größe spricht.

Er war ein leidenschaftlicher Fundraiser und diese Leidenschaft hat er auch in mir entfacht und mir zusätzlich ein grundsolides Handwerkszeug mitgegeben. Ohne Christoph Müllerleile kein Deutscher Fundraisingverband, ohne Christoph Müllerleile keine Fundraiserin Birgit Kern.

Birgit Pfeifer, Care Deutschland e.V.

Herr Dr. Müllerleile war CARE über viele Jahre sehr verbunden und hat verschiedene Ämter bekleidet, wie z.B. Vorstandsmitglied und Kuratoriumsmitglied. Er war Vorsitzender des Stiftungsrates der Deutschen CARE Stiftung und hat mit seinem Sachverstand die Arbeit von CARE lange Jahre unterstützt. Für dieses aktive ehrenamtliche Engagement sind wir ihm für immer dankbar und werden sein Andenken in Ehren halten.

Dr. Marita Haibach, Major Giving Institut, Mitgründerin Deutscher Fundraising Verband

Christoph war ein unermüdlicher Kämpfer für eine bessere Welt. Umfang und Vielfalt seiner Aktivitäten haben mich immer wieder aufs Neue überrascht. Doch dies ging nie zu Lasten des Persönlichen: Er war da, wenn ich einen fachlichen Rat brauchte – und dies mit herzlicher Freundlichkeit und ehrlicher Wertschätzung.

Arne Kasten, Referent Fundraising Akademie, früher Ärzte ohne Grenzen

Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod von Christoph Müllerleile erfahren. Er gehörte zum deutschen Fundraising wie der Bayern München zur ersten Liga des Fußballs. Und er gehörte zur ersten Liga des Fundraisings. Als Mitbegründer des deutschen Fundraising Verbandes und Wegbereiter der Fundraising Akademie hat er sich für die Kultur des Gebens verdient gemacht, wie nur wenig andere. Ich freue mich, dass ich ihn auf einem Teil seines Wegs begleiten durfte. Ich werde den kollegialen und fröhlichen Christoph sehr vermissen.

Ingrid Alken, Fundraising Akademie

Bei der Neugründung des Ethik-Ausschusses des Deutschen Fundraisingverbandes vor fast 20 Jahren war ein Mitglied unverzichtbar: Christoph Müllerleile mit seinem reichen Wissens- und Erfahrungsschatz und seinem breiten Netzwerk. Ich erinnere mich an viele lebhafte Diskussionen, die er durch praktische Fallbeispiele bereichert und vorangebracht hat. An der Entwicklung der 19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising-Praxis war er maßgeblich beteiligt. Nicht nur durch die Zusammenarbeit im Ethik-Ausschuss habe ich viele Anregungen und wesentliche Impulse für meine eigene Arbeit von Christoph erhalten. Dankbar und mit großem Respekt erinnere ich mich an den Kollegen, den Ethik-Experten und vor allem den Menschen Christoph Müllerleile. Er bleibt unvergessen.

Lothar Schulz, langjähriger Vorsitzender des Deutschen Spendenrates

„Holt das deutsche Fundraising mit ethisch überzeugender Arbeit aus der Bettelecke.“ Das war eines der wichtigsten Anliegen von Christoph Müllerleile. Durch seine langjährige Arbeit für den Deutschen Fundraising Verband und den Deutschen Spendenrat hat er im Wesentlichen mit dazu beigetragen, das deutsche Fundraising auch in der Gesellschaft als eine akzeptierte Möglichkeit der Mittelbeschaffung für mehr Gerechtigkeit im Gemeinwesen zu positionieren.

Mario Tonet, Tonet Fundraising, Schweiz

Dr. Christoph Müllerleile war nicht nur, gemeinsam mit anderen „der ersten Stunde“ im Fundraising wie Dr. Marita Haibach, ein Pionier im Aufbau des Fundraisings in Deutschland. Sein Wirken war auch uns jungen Fundraisern in der Schweiz Ansporn und Leitstern zugleich, und wir durften viel von ihm lernen. Christoph Müllerleile war darüber hinaus auch ein wunderbarer, warmer Mensch, der immer ein offenes Ohr hatte und sein Wissen großzügig mit anderen Fundraisern geteilt hat. Ein stiller, großer Schaffer geht und hinterlässt eine schmerzende Lücke. Doch in meinem Herzen wird er einen Platz behalten und mich daran erinnern, um was es im Fundraising geht: um Freundschaft.

Philip Metzler, Point Alpha Stiftung

Dr. Christoph Müllerleile hat sich zu Zeiten für die Überwindung der deutschen Teilung engagiert, als viele davon ausgingen, dass ein gemeinsames und demokratisches Deutschland nicht mehr zu erreichen wäre. Wir werden Müllerleiles Ziele auf Point Alpha weiterhin verfolgen und danken ihm für seinen Einsatz in der deutschen Wiedervereinigung und darüber hinaus. Die 1975 von ihm organisierte Kundgebung an unserem historischen Ort zeigt uns allen, wie wichtig das Einstehen für die Demokratie und das Überwinden von Grenzen ist. Dieses Andenken werden wir in Ehren halten.

Siehe dazu auch den Artikel in der Frankfurter Neuen Presse von 2018

Michael Friedrich, Kolping Oberursel

Wir, die Kolpingsfamilie Oberursel, sind zutiefst betroffen vom plötzlichen Tod von Dr. Christoph Müllerleile. Er war seit 1968 Kolping-Mitglied. Die Idee Adolph Kolpings war Grundlage seines Handelns in seinem vielfältigen beruflichen und ehrenamtlichen Engagement. Nach seiner Tätigkeit in den Gremien der Stadt Oberursel hat er im Vorstand der Kolpingsfamilie Oberursel intensive Arbeit geleistet, und zwar ab 2017 als Kassierer und ab 2020 als Vorsitzender. Dafür danken wir herzlich.

Pater Matthäus (St. Ursula) OFM, Kolping Oberursel

Christoph habe ich 2019 in der Kolpingfamilie kennengelernt. Ich habe ihn immer so fröhlich und offen erlebt. Christoph war im Leben ein immer zugewandter, freundlicher und toleranter Mensch. Er war auch irgendwie charismatisch, wo er sich für die Partnerschaften eingesetzt hat. Er war wirklich ein freundlicher und für alle ansprechbarer Mensch. Sein Leben war von einem Grundoptimismus getragen und die Zukunft war für ihn – nach meinem Begriff – immer etwas weit offenes.

Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff und Prof. Dr. Thomas Kreuzer

Wir trauern um einen Freund und aufrechten Streiter für das Gute. Sein Witz, seine Schlagfertigkeit und sein klarer Blick auf die Welt werden uns fehlen. In Gedanken sind wir bei Elisabeth und der Familie.

Melanie Stöhr, früher Greenpeace Umweltstiftung

Ich lernte Christoph bereits in den 90erJahren kennen, noch zu Zeiten der BSM. Konservativer Kommunalpolitiker traf auf Greenpeace Aktivistin. Zwei Welten prallten vermeintlich aufeinander. Leidenschaftliche Diskussionen folgten, an die ich mich gerne erinnere.

Bald stellten wir jedoch fest, dass uns viele gemeinsame Werte verbinden. Ob es der Schutz der Natur war im Sinne „die Schöpfung bewahren“ oder das Verständnis über einen notwendigen, gesellschaftlichen Umbau hin und zu einer gerechten Welt. Wir beide waren oft eng beieinander. Mit Toleranz für den unterschiedlichen Weg des Gegenübers, diese Ziele zu erreichen.

Fundraiser:innen-Seelen ticken einfach ähnlich, Fundraising als gesellschaftlicher Auftrag – eine Herzensangelegenheit. Seither waren wir uns in freundschaftlicher Wertschätzung verbunden. Ich habe seinen unermüdlichen Einsatz und Erfolg für die Weiterentwicklung des Fundraisings immer bewundert. Wo hat er nur diese unglaubliche Energie hergeholt? Er war mir ein Vorbild. Ich werde ihn nicht vergessen.

Susanne Tharun, Fördergesellschaft der Frauenkirche Dresden

Christoph habe ich als Fundraiser par excellence kennenlernen dürfen. Besonnen und allzeit bereit, seinen unglaublichen Wissensschatz zu teilen, war die Zusammenarbeit mit ihm Freude und Gewinn zugleich.

Beate Haverkamp, Conversio Institut

Herrn Dr. Christoph Müllerleile habe ich als einen der ersten Menschen aus der Fundraisingwelt wahrgenommen, als ich 2000 mit meiner Fundraising-Managerin-Ausbildung begonnen habe. Er war für mich Mentor und Wissensvermittler. Mit ihm geht ein Teil der Gründungsenergie des Fundraisings in Deutschland.

Dr. Christoph Mecking, Institut für Stiftungsberatung

Christoph Müllerleile war der Doyen der Fundraising-Szene in Deutschland. Er hat sich für eine Kultur des Gebens engagiert. Früh hat er die Notwendigkeit einer verbandsmäßigen Struktur erkannt und mit viel politischem Gespür bei deren Umsetzung und Etablierung geholfen. In verschiedenen Funktionen, darunter viele Jahre als Vorstandsvorsitzender, hat er sich im Deutschen Fundraising Verband engagiert. Für die Wirksamkeit des gemeinnützigen Sektors und die Anerkennung des Ehrenamtes hat er sich erfolgreich eingesetzt, publizistisch und beispielgebend in vielen Ämtern in vielen Nonprofit-Organisationen. Er wird uns fehlen – als Ratgeber und als Mensch.

Annette Andernacht, Initiative Opferdenkmal e.V.

Christoph Müllerleile war dem Verein Initiative Opferdenkmal seit seiner Gründung eng verbunden. Seit vielen Jahren hat er sich als Vorstandsmitglied für alle Belange unserer gemeinsamen Sache engagiert. Wir verlieren mit ihm nicht nur einen unserer wichtigsten Mitstreiter, sondern auch einen guten Freund.

Gerhard Wallmeyer, früher Greenpeace Deutschland

Ich lernte Christoph Müllerleile bei der Gründung der Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM, heute DFRV) und des Deutschen Spendenrates kennen – beides gleichzeitig im Januar 1993. Er kandidierte für den Vorstand im BSM und schätzte mich wohl als einen potenziellen scharfen Kritiker ein, denn wir kamen von völlig unterschiedlichen Sternen: Er kam aus dem christlich orientierten Stern: CDU und Bibelgesellschaft. Ich kam als Greenpeacer vom Stern der damals noch jungen Umweltinitiativen. Doch es gab einen Punkt, wo wir uns beide trafen und verstanden: Wir bevorzugten das klare Wort, waren aber pragmatisch im Lösungsansatz und unbedingt fair in der Auseinandersetzung. Und so lernten wir uns beide schätzen, zu akzeptieren und unterstützten uns gegenseitig. Noch auf dem letzten Fundraising-Kongress konnten wir Christoph in dieser Form erleben. Schade, lieber Christoph, dass Du uns schon verlassen musstest. Es war immer freundschaftlich erfrischend mit Dir. Du bleibst in bester Erinnerung und hinterlässt mich in großer Trauer.

Matthias Daberstiel, Fundraising-Magazin, Spendenagentur, Dresden

Der Verlust von Christoph macht mich sehr traurig. Als wir uns zuletzt Anfang Oktober sahen, sprühte er wieder vor Energie und machte Pläne. Ich kannte ihn nie anders. Kennengelernt haben wir uns schon 1999 beim Fundraising-Kongress in Leipzig. Damals hatte ich noch keine Ahnung, was Fundraising ist und erlebte Christoph energisch für besseres Fundraising in Deutschland streiten. Später bestärkte er mich in der Idee, etwas für das Fundraising im Osten Deutschlands zu tun und den Sächsischen Fundraisingtag zu begründen. Er wurde einer der ersten Autoren des 2006 erstmals erschienenen Fundraiser-Magazins und blieb es bis zuletzt, indem er Anekdoten aus seiner aktiven Zeit für die beliebte Rubik „Schöner Scheitern“ lieferte. In dieser Lust, Wissen weiterzugeben, war er einzigartig und bleibt mir und unserer Redaktion dafür ein großes Vorbild. Bei allem Wissen war er auch ein begnadeter Fundraiser, der die Menschen mit guten Geschichten zu packen wusste. Mir wird er als Mensch und Ratgeber fehlen, der immer ehrliches Interesse an unserer Arbeit hatte. Danke Christoph!

Dr. Steffen Scharrer, Scharrer Social Marketing

Christoph war mein erster Chef nach dem Studium. Als Quereinsteiger ins Fundraising war ich bei ihm genau richtig. Er war sehr großzügig und ermöglichte mir, meine Fühler nach allen Richtungen auszustrecken, jeden Fundraisingkongress zu besuchen und auch neue Wege zu erkunden. Ich habe damals die ersten Schritte zum heutigen Deutschen Fundraising-Verband miterleben dürfen, mit der Tagung in Schmitten, die er – sehr zum Leidwesen seiner damaligen Sekretärin – vom WWF in Frankfurt aus komplett organisiert hat. Christoph machte aus seinem Herzen nie eine Mördergrube und eckte deshalb öfter an. Wenn man ihn zu nehmen wusste, kam man mit ihm aber wunderbar zurecht.

Martin Dodenhoeft, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Fundraising Verbandes, Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Christoph war mir Vorbild, Lehrer, Kollege und Freund – und nicht nur, weil wir in Vielem ähnlich dachten. Auf ihn konnte ich mich stets verlassen, und umso mehr werde ich ihn vermissen.

Maik Meid, Fundraising Media

Der Name Christoph Müllerleile war einer der ersten, die bereits am ersten Tag meiner Fundraising Ausbildung als prägende Persönlichkeiten genannt wurden und seitdem Begleiter waren. Er war Kompetenz, thematischer Einsortierer und vor allem eine stets kritische Distanz, die wir schmerzlich vermissen werden.

Andreas Schiemenz, Sinngeber gGmbH, Neues Stiften

Christoph Müllerleile war nicht nur ein Urgestein im Fundraising, sondern mit seinem Engagement, seiner Leidenschaft, auch eine Urgewalt. Sein Engagement, seinen Humor werde ich vermissen.

Monika Glöcklhofer, Kolping international, Alumniverein Fundraising Akademie

Christoph Müllerleile war seit Jahrzehnten Kolpingmitglied. Erst darüber haben wir uns kennen und ich ihn schätzen gelernt. In diesem Sommer war er mir ein guter Ratgeber beim Weihnachtsmailing. Ich hatte ihn um einen kritischen Blick gebeten, und er möge Klartext reden – das hat er dann auch. Die meisten Anmerkungen waren sehr gut, wir haben viel davon umgesetzt. Auch die letzte, erst vor drei Tagen, die lautete knapp: „zu banal. Weglassen. Gruß Christoph“. Lieber Christoph, machen wir, Ehrensache. Ich bin traurig und werde dich vermissen.

Manuela Rossbach, Aktion Deutschland hilft

Christoph Müllerleile ist immer energisch für die Sache eingetreten, die er unterstützenswert fand, mit viel Nachdruck und Ausdauer. Er hatte auch kein Problem damit, anderer Meinung zu sein, Menschen im Dialog zu fordern. Fundraising war für ihn ein wichtiges Thema, er hat es vielfältig ausprobiert und unter Beweis gestellt. Immer gratulierte er zum Geburtstag und fragte wie es einem geht. Das werde ich vermissen.

Patrick Tapp, Dialogmarketingverband, BSM-Gründungsmitglied

Welch ein großer Verlust, menschlich, fachlich, persönlich. Christoph Müllerleile, der Pionier, der kluge, gebildete, streitbare Kopf. Sein Charakter, seine Leidenschaft, seine Gradlinigkeit und seine Bedingungslosigkeit in der Sache haben das Fundraising in Deutschland mitbegründet und nachhaltig geprägt.

Christoph Müllerleile wird unendlich fehlen, der Branche, Generationen von Fundraisern, mir. Sein Lebenswerk hat sich in die Geschichte des Fundraisings verewigt.

Jona Hölderle, pluralog

Christoph Müllerleile war einer der wenigen Menschen, die ich im Fundraising von Anfang an gesiezt habe, bis er mir das Du angeboten hat. Eine Institution im Fundraising, der immer gerne seine Erfahrungen und sein fast schon historisches Wissen geteilt hat, ohne dabei den „Jungen“ wie mir gegenüber belehrend zu sein. Was mich an seiner Arbeit immer fasziniert hat, ist die hohe Anzahl ehrenamtlichen Engagements, die er hatte. Ein wahrer Gewinn für eine starke Zivilgesellschaft.

Reinhard Greulich, Stiftung Kiba, ehemaliger Vorstand Deutscher Fundraising Verband

Christoph Müllerleile hat mich auf dem gesamten Weg begleitet, den ich im Fundraising gegangen bin, und eigentlich kann ich mir Fundraising ohne ihn als kritischen Begleiter und Beobachter nicht vorstellen – bisher. Nun das Unerwartete, Christoph ist verstorben. Für mich völlig überraschend – aber ich freue mich, ihn als stets gut gelaunten Menschen in Erinnerung zu behalten, bei dem es immer eine Freude war, ihn zu treffen. Er bleibt immer einer der Väter des Fundraisings in Europa, der durch die Gründung des Deutschen Fundraisingverbandes die Vernetzung der Fundraiserinnen und Fundraiser in Deutschland überhaupt erst ermöglicht und dann vorangebracht hat. Kollegialität ist seitdem kein leeres Wort. Danke, lieber Christoph!

Johannes Bausch, Capgemini, früher Spendenhilfsdienst

Danke an Christoph Müllerleile, der unermüdliche Streiter für das Fundraising und Sozialmarketing. Seine „Start-up“-Ideen hinterlassen Spuren. Das Fundraising von heute hat durch ihn die Aufmerksamkeit gewonnen, die es braucht. Die Fundraising Akademie und der -verband wären ohne ihn nicht die Institutionen, die sein Wirken fortsetzen. In diesem Sinne möge er uns, von wo auch immer, weiterhin inspirieren.

Dr. Fritz Haunert, ehemaliger Vorstand Deutscher Fundraising Verband

Christoph Müllerleile war als Mitgründer der „Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing“ (BSM) für viele in der noch jungen Fundraising-Szene der 1990er Jahre eine prägende Person, an der wir uns abarbeiten konnten. Er hielt dem in seinen Überzeugungen stand, und ging einer sachlichen Auseinandersetzung nicht aus dem Weg.

Wenn die Jüngeren, zu denen ich mich damals noch zählen durfte, abends beim Kongress feierten, trieb Christoph unermüdlich die Verbandsangelegenheiten voran. Er war im Umgang verbindlich und fair, weder kumpelhaft noch einschmeichelnd. Ich konnte mich im BSM-Vorstand auf sein Wort immer verlassen, eine Tugend, die man nicht jedem nachsagen kann.

Der Verband verliert mit seinem langjährigen Vorsitzenden einen wichtigen Wegbegleiter.

Lea Moliterni, Schweizerisches Rotes Kreuz Zuerich

Ein begabter und beseelter Mensch zieht weiter.

Ich hatte die Ehre, Dr. Müllerleile in den späten 1990er Jahren kennenzulernen und zwar als junge Historikerin auf einer Zugfahrt von Zürich Richtung Braunschweig, wohin ein großer Teil meiner süditalienischen Familie dreißig Jahre zuvor ausgewandert war. Wir kamen rasch ins Gespräch, da wir beide die Leidenschaft für das Historische und das Gemeinnützige-Gute teilten. Ich hatte soeben meinen zweiten Verein gegründet («Migr-Azione») um voller Tatendrang die Welt ein Stück besser zu machen – er bestärkte mich darin, weiterhin beide Seelen in der Brust walten zu lassen. Wir blieben über die Jahrzehnte lose in Kontakt und verfolgten länderübergreifend unsere Wege. Nun ist er weitergereist – die Gespräche und Leidenschaft bleiben erhalten.

Jan Uekermann, Major Giving institut

Christoph war für mich ein wichtiger Wegbegleiter in meiner gesamten Fundraising-Laufbahn. Ein Feedback von ihm zu einem wichtigen TV-Auftritt von mir hatte mir 2010 so viel Energie und Motivation gegeben, das werde ich nie vergessen. Er war ein Inspirator für mich, wie wir uns für und in der Zivilgesellschaft engagieren können – und sollten!

Dr. Karin Urselmann und Prof. Dr. Michael Urselmann

Christoph Müllerleile hatte wichtigen Einfluss auf unsere berufliche Orientierung in Richtung Fundraising. Dafür werden wir immer dankbar bleiben.

Martin Georgi, Vorsitzender Deutscher Fundraising Verband

Dr. Christoph Müllerleile war einer der Gründer und erster Vorsitzender des Deutschen Fundraising Verbands. Ohne seinen mehrjährigen Einsatz für den Verband in den ersten Jahren hätte es diesen nie gegeben. Christoph blieb dem Verband immer verbunden und war in den letzten Jahren für mich und für viele andere ein wichtiger Gesprächspartner und Unterstützer, der bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite stand, ohne sich aufzudrängen. Während der schwierigen Corona-Zeit startete er gemeinsam mit Dr. Marita Haibach einen wichtigen Spendenaufruf zugunsten des DFRV, und er blieb bis zu seinem Tod ehrenamtlich leitend aktiv in einer Reihe von Vereinen und Organisationen in seiner Heimatstadt und Region. Das Fundraising in Deutschland hat ihm viel zu verdanken – wir werden ihn vermissen und nicht vergessen!

Fundraising Verband Austria (FVA)

– veröffentlicht auf der Website –

Der deutsche Fundraising Sektor verliert mit Christoph Müllerleile eine der engagiertesten Persönlichkeiten der vergangenen Jahrzehnte.

Mit großer Bestürzung haben wir vom plötzlichen Ableben einer Ausnahmeerscheinung der gemeinnützigen Szene Deutschlands erfahren: Dr. Christoph Müllerleile. Als Mitgründer des Deutschen Fundraising Verbands und langjähriger Vorsitzender hat Müllerleile nicht nur den Verband zu seiner heute tragenden Rolle aufgebaut, sondern die Weiterentwicklung und Professionalisierung des Fundraisings insgesamt wesentlich geprägt. Auch bei der Gründung des Deutschen Spendenrats e.V. war er eine entscheidende Triebfeder. Darüber hinaus engagierte sich Christoph Müllerleile vielfältig für den Dritten Sektor, unter anderem als Vorstandsmitglied von CARE Deutschland, Vorsitzender des Stiftungsrats der Deutschen CARE-Stiftung und Mitglied im Kuratorium der Hilfsorganisation.

Der FVA nimmt Abschied von einem jahrzehntelangen Webbegleiter und hochgeschätzten Kollegen. Wir wünschen seiner Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit!

Deutscher Fundraising Verband e.V. (DFRV)

– veröffentlicht auf der Website –

Am 18. Oktober 2023 ist Dr. Christoph Müllerleile plötzlich und unerwartet verstorben.

Mit tiefer Trauer haben wir von seinem Tod erfahren. Christoph Müllerleile war einer der Gründer des Deutschen Fundraising Verbandes und hat Generationen von Fundraiser*innen und zahlreichen sozialen Organisationen durch sein leidenschaftliches Engagement für die Förderung des Fundraisings in Deutschland inspiriert. Seine wegweisende Arbeit hinterlässt eine nachhaltige Spur in der Welt des sozialen Engagements. Christoph Müllerleile wird nicht nur für seine fachliche Expertise, sondern auch für seine aufrichtige Hingabe an die Förderung des Gemeinwohls in Erinnerung bleiben. Sein Vermächtnis wird uns weiterhin inspirieren und dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Wir sind sehr dankbar, dass wir in diesem Jahr gemeinsam mit ihm unser 30. Jubiläum beim Deutschen Fundrasing Kongress feiern konnten und er im Rahmen der Talk-Reihe „30 Jahre – Blick in die Zukunft“ seine Erfahrungen noch einmal geteilt hat. Er bleibt für uns unvergessen!

Ruhe in Frieden, Christoph.

Im Namen des Vorstands, Beirats, der Geschäftsführung und allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Deutschen Fundraising Verbands