Chatbots als Problemlöser

ChatGPT scheint in aller Munde. Auch im Fundraising gibt es bereits erste Versuche, die Künstliche Intelligenz einzusetzen. Doch wie reagieren die Nutzer auf den künstlichen Gesprächspartner? Eine Umfrage gibt erste Erkenntnisse.

Selten hat das Thema Künstliche Intelligenz (KI) so elektrisiert wie im vergangenen Monat. Chatbots wie ChatGPT und seine Integration in die Microsoft-Suchmaschine Bing sowie der Google Konkurrent Bard sorgten für positive wie negative Schlagzeilen.

Im Fundraising wurde ChatGPT bereits fleißig getestet. Eine Umweltorganisation setzte es testweise im Spenden-Service ein, um neue Texte für den Spendendank zu entwickeln. Andere nutzten es, um SEO-fähige Überschriften für Websites zu generieren.

Text und Video in zehn Minuten

Katja Homscheid von der Welthungerhilfe ließ sich von ChatGPT einen Text für ein Erklärvideo zum Thema „regelmäßige Spende“ schreiben und setzte das mit der KI-Lösung elai für Videos dann mit einem künstlichen Avatar um. Ihre Textanweisung an ChatGPT war: „Verfasse ein Videoskript mit 300 Zeichen in lockerer, optimistischer Tonalität. Beantworte im Video die Frage, warum eine regelmäßige Spende besser als eine einmalige Spende ist.“ Ergebnis war der im Video gesprochene Text. Das Video sollte aber auch eine Infocard haben. Auch diese Zusammenfassung erledigte die KI.

Bei LinkedIn berichtet sie: „Per kostenlosem Testaccount (bei elai.io) habe ich aus dem Text dann ein Video gemacht. Ebenfalls durch KI gestützt.“ Innerhalb von fünf Minuten suchte sie einen Avatar aus, gab den KI-Text ein und veränderte Hintergrund, Typ und Farben. „Dann schnell rendern und zack – fertig! Der ganze Prozess hat mich vielleicht zehn Minuten gekostet, und der Prozess war wirklich easy.“ Katja Homscheids Fazit: „Mit mehr Zeit und Skills kann man da auf jeden Fall brauchbare Ergebnisse zaubern.“ Das Ergebnis ist mit ihrer freundlicher Genehmigung hier zu erleben:

Nutzerperspektive auf KI

Doch wie sehen die Nutzerinnen und Nutzer eigentlich Chatbots? Dazu führte die Meinungsforschungsplattform Statista eine Umfrage zu E-Commerce-Themen durch. Laut deren Ergebnissen würden generationenübergreifend nahezu die Hälfte aller Befragten Auskünfte zur Sendungsverfolgung im E-Commerce-Kontext auch von einem Chatbot entgegennehmen.

Chatbots-Nutzung Grafik

Ebenfalls denkbar für einen großen Teil sowohl der jüngsten als auch der ältesten Teilnehmenden: Informationen zur Bestellung mittels Chatbot-Anfrage abzurufen. Im Fundraising-Kontext wären das Themen wie Spendeneingang oder Informationen zum Spendenprojekt. Interessant wird es aber beim Thema Interaktion: Wie bereit sind die Menschen, sich auf einen künstlichen Gesprächspartner einzulassen? Hier gab es deutlich größere Unterschiede. Während 41 Prozent der befragten 18- bis 26-Jährigen auch Zahlungen über einen Chatbot abwickeln wollen würden, liegt die Bereitschaft dazu in den nachfolgenden Generationen deutlich niedriger. Baby Boomer, also Befragte ab 57 Jahren, könnten sich dafür aber vorstellen, auch Beschwerden mit einer KI zu diskutieren. Insgesamt sind fast ein Viertel der Umfrageteilnehmer und -teilnehmerinnen dazu ebenfalls bereit. Damit ist es auch ein Thema für den Spenden-Service.

Bildquellen

  • Chatbots-Nutzung: Statista
  • ChatBot: phonlamaiphoto/AdobeStock
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