Stiftungssuche leicht gemacht

Es könnte doch einfacher sein! Die Suche nach Stiftungen als Förderpartner gestaltet sich oft schwierig. Denn nicht selten fehlen Informationen oder werden nicht gefunden. Hier sechs praktische Tipps für die Suche nach passenden Stiftungen:

1. Datenbanken und Verzeichnisse

An erster Stelle steht erstmal die Suche an sich. Im Gegensatz zur Schweiz, wo es mit stiftungschweiz.ch und fundraiso.ch zwei sehr wertvolle Portale für die Suche nach Stiftungen als Förderpartner gibt, ist die Förderlandschaft in Deutschland nicht so gut erfasst. Folgende Informationsplattformen können trotzdem helfen:

  • Stiftungssuche.de : Schon in der kostenfreien Version findet man eine Reihe von Stiftungen, die fördern. In der Bezahlversion kann man auch nach Themen und Antragsmöglichkeiten suchen.
  • Fördermittelführer: Torsten Schmotz bringt seit einigen Jahren den Fördermittelführer in Buchform heraus und beschreibt darin in gut strukturierter Form immerhin 350 Finanzierungsquellen. Darunter finden sich auch Lotterien und staatliche Förderungen. In der Online-Datenbank stehen sogar ganze 750 Förderquellen.
  • Förderdatenbank der DSEE: Die Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt erweitert ihre kostenfrei zugängliche Online-Datenbank ständig. Filtern kann man nach Engagement-Bereichen, förderfähigen Kosten und Bundesländern.
  • Lokale Stiftungsverzeichnisse der Länder sind bei weitem weniger komfortabel, aber recht vollständig. Ob es sich auch um fördernde Stiftungen handelt, muss man allerdings selbst herausfinden. Einen Überblick gibt die Website fundraising-evangelisch.de
  • 2026 kommt das deutschlandweite Stiftungsregister, in das die Länder dann ihre Daten übertragen. Sollte das ähnliche Startschwierigkeiten zeigen wie das Zuwendungsempfängerregister, könnte es eine Weile dauern, bis der Nutzen sichtbar wird.

2. Lokale und regionale Netzwerke

Lokale Netzwerke können Ihnen helfen, spezifische Informationen und Kontakte zu Stiftungen in Ihrer Nähe zu erhalten. Beispiele sind lokale Wirtschaftsverbände, gemeinnützige Netzwerke wie auch das Alumni-Netzwerk der Fundraising-Akademie oder die Regionalgruppen des Fundraisingverbandes. Auch regionale Stiftungsnetzwerke und Bürgerstiftungen sind hier besonders wertvoll.

3. Stiftungstage und Kongresse

Die Teilnahme an branchenspezifischen Tagungen und Konferenzen ermöglicht direkte Kontakte zu Vertretern von Stiftungen und gibt so Einblicke in deren Arbeit. Eine gute Übersicht über Stiftungstage gibt der Bundesverband deutscher Stiftungen und der NPO-Campus von gutes-wissen.org. Der nächste Deutsche Stiftungstag findet übrigens vom 21. bis 22. Mai 2025 im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden statt.

4. Jahresberichte und Erfahrungsaustausch

Die Analyse von Jahresberichten und Publikationen von Stiftungen kann aufschlussreiche Informationen über Förderprioritäten und bisherige Engagements bei anderen Organisationen liefern. Dazu hilft oft auch ein Blick auf ähnliche Organisationen. Wer fördert diese eigentlich? Ein kollegialer Anruf bewirkt hier meist Gutes, denn der oder die Angerufene hat ja bereits eine Förderung erhalten und gibt deshalb in der Regel gern Auskunft über die Hintergründe.

5. Newsletter und Social Media

Viele Stiftungen sind auf Plattformen wie LinkedIn oder in sozialen Medien wie Facebook aktiv und teilen dort Informationen über ihre Förderprogramme und Aktivitäten. Einige Stiftungen haben auch Newsletter wie beispielsweise die Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt. Das Fundraising-Magazin teilt einmal pro Woche Fördermöglichkeiten mit den Leserinnen und Lesern die ein kostenfreies Blogabonnement haben.

6. KI als Suchhilfe?

ChatGPT und Co. haben enorme Fortschritte gemacht. Doch sind die Informationen auch wirklich echt oder erfunden? ChatGPT hat diesbezüglich zumindest in der Bezahlversion kaum noch Schwächen. Spannend ist die KI perplexity.ai, die sehr gute und nur verifizierte Ergebnisse liefert. Kann man gut prompten, ist der Weg zum KI-erstellten Antrag nicht mehr weit. Auf dem Fundraisingtag München am 13. März 2025 stellt Markus Lesjek von der österreichischen NGO horizont3000 seine Erfahrungen damit in einem Seminar vor. Ist eine mögliche Stiftung identifiziert, schafft der direkte Austausch mit dieser Stiftung Klarheit über die Fördermöglichkeiten und Anforderungen. Ein persönliches Gespräch kann zudem eine Beziehung aufbauen, die für zukünftige Förderanträge von Vorteil ist.

Bildquellen

  • Stiftungssuche: freepik

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner