So läufts beim GivingTuesday 2024

Am 3. Dezember 2024 startet der GivingTuesday. Eine Gelegenheit für NGOs in Deutschland, das Bewusstsein für ihre Arbeit zu stärken und Spenden zu generieren. Wir geben Tipps, wie man diesen Tag des Gebens nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig erfolgreich macht.

Als Tag des Gebens hat sich der #GivingTuesday inzwischen weltweit etabliert – auch im deutschsprachigen Raum. Doch eine Aktion an diesem besonderen Tag will gut vorbereitet sein, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Hier einige Punkte für eine gute Vorbereitung:

1. Frühzeitige Planung und klare Zielsetzung

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen GivingTuesday liegt in der frühzeitigen Planung. Idealerweise beginnen NGOs ihre Vorbereitungen spätestens zwei Monate vorher, um genügend Zeit für die Entwicklung und Umsetzung ihrer Kampagne zu haben. Eine klare Zielsetzung ist essenziell:

Welche Summe soll durch die Kampagne erreicht werden?

Welches konkrete Spenden-Projekt passt dazu?

Welche Zielgruppen will ich für dieses Projekt mobilisieren und um Spenden bitten?

2. Der GivingTuesday sollte möglichst der Endpunkt der Kampagne sein.

Eine Kampagne an einem Tag durchzuführen, ist gerade in sozialen Medien und im Internet ohne viel Werbung kaum möglich. Aber auch die Presse vor Ort braucht Vorlauf, um darüber zu berichten. Deshalb ist es sinnvoller, auf den GivingTuesday hinzuarbeiten und den 3. Dezember als Ziel und Höhepunkt auszugeben. Denkbar sind:

  • eine Crowdfunding-Kampagne (100 % -Prinzip)
  • eine online-Kampagne mit einer spannenden Content-Strategie
  • kleine Aktionen vor Ort, die am GivingTuesday ein gemeinsames Schluss-Event haben

Aber Achtung: Die Aktion muss zur Zielgruppe des Projektes passen!

3. Storytelling: Eine überzeugende Geschichte erzählen

Erfolgreiches Fundraising basiert oft auf guten und wahren Geschichten. Am GivingTuesday haben NGOs die Chance, ihre Unterstützer gut zu mobilisieren und auch Neue zu gewinnen. Diese Geschichte sollte die Dringlichkeit der Spenden hervorheben und klar machen, warum die Organisation aktuell auf Unterstützung angewiesen ist.

Je konkreter, desto besser: Erzählen Sie von Menschen, die durch Ihre Arbeit unterstützt wurden, und zeigen Sie die positive Veränderung, die durch die Spenden möglich wird.

Visuelle Inhalte nutzen: Fotos und Videos vermitteln Emotionen oft besser als reiner Text. Kurze, authentische Videos können besonders in sozialen Medien große Wirkung entfalten.

Transparenz: Die Spender möchten wissen, wofür ihr Geld eingesetzt wird und welche Wirkung sie damit erzielen. Ein Siegel wie das der Initiative transparente Zivilgesellschaft hilft.

4. Breite digitale Präsenz

Um das Potenzial des GivingTuesday voll auszuschöpfen, ist eine starke digitale Präsenz unerlässlich. Die meisten Spenden an diesem Tag erfolgen online, und deshalb ist es wichtig, dass die NGO auf verschiedenen Kanälen präsent ist oder Partner gewinnt, die ihre Reichweite einsetzen.

Social Media: Wer solche Kanäle bereits hat, sollte sie gezielt einsetzen. Wichtig ist der Hashtag #GivingTuesday, um von der erhöhten Sichtbarkeit zu profitieren. Gern aber auch noch einen eigenen Hashtag dazusetzen.

E-Mail-Marketing: Wer vor dem GivingTuesday gezielte E-Mail-Kampagnen an seine Unterstützerinnen und Unterstützer versenden kann, ist klar im Vorteil. Personalisierte E-Mails, die auf das bisherige individuelle Spendenverhalten eingehen, sind besonders effektiv.

Website und Spendenformulare: Ist Ihre Website ready für den GivingTuesday? Das Spendenformular muss leicht zugänglich und nutzerfreundlich sein, um den Spendenprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten. Wer noch keins hat: Noch ist Zeit!

5. Kooperationen und Partnerschaften

Nicht immer ist es gut, alles allein zu machen. Gemeinsame Aktionen mit anderen Vereinen oder auch mit Unternehmen oder Influencern können helfen, mehr Reichweite und Aufmerksamkeit zu erzielen. Gerade Unternehmen sind häufig bereit, ihre Reichweite für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen, und können durch gemeinsame Aktionen die Wirkung Ihrer Kampagne verstärken.

Matching-Spenden: Eine sehr erfolgreiche Strategie ist es, Unternehmen oder Großspender zu gewinnen, die eingehenden Spenden am GivingTuesday zu verdoppeln. Dies motiviert gerade Neuspender, dabei zu sein.

Reichweite anderer: Influencer sind täglich online. Der GivingTuesday ist ein Event, das auch für diese Multiplikatoren ein willkommener Anlass für Postings oder Aktionen sein kann.

6. Engagement der bestehenden Community

Die bestehende eigene Community ist ein wertvoller Hebel, um den GivingTuesday erfolgreich zu gestalten. Der 3. Dezember kann Ehrenamtliche, Follower und Spenderinnen und Spender aktivieren. Gutes Fundraising beginnt von innen. Geben Sie die Möglichkeit, dass Ihre Community zu Botschaftern Ihrer Kampagne wird.

Peer-to-Peer-Fundraising: Ermutigen Sie Ihre Community, selbst Spendenaktionen in ihrem Freundes- und Familienkreis zu starten. Dies schafft eine persönliche Verbindung und kann die Reichweite der Kampagne deutlich erhöhen.

Bitte um Weiterleitung: Bitten Sie Ihre Follower und Fans, mitzuwirken und die Kampagne zu einem Erfolg zu machen. Wichtig auch hier: die Hashtags.

Lokale Flyerverteilung: Aktivieren Sie Ihr direktes Umfeld, Ihre Nachbarinnen und Nachbarn und weisen Sie diese auf den Tag und Ihre Spendenaktion hin. Auch hier hilft Ihre Community beim Austragen der Flyer in der Nachbarschaft. 50 Mitglieder x 10 Flyer macht 500 verteilte Werbeimpulse. Aber auf Werbeverbote am Briefkasten achten!

7. Nachhaltigkeit und langfristiger Erfolg

Auch wenn der GivingTuesday selbst nur ein Tag ist, sollte er in eine nachhaltige Fundraising-Strategie eingebunden sein. Der Tag bietet die Möglichkeit für Erstkontakte. Das ist eine gute Gelegenheit, schon mit diesem positiven Kontakt langfristige Beziehungen zu neuen Spenderinnen und Spendern aufzubauen.

Aktiv um Kontakt bitten: Events bieten immer auch die Gelegenheit, darum zu bitten, in Kontakt zu bleiben. Ein datenschutzkonformes Online-Formular mit QR-Code oder ein simples gedrucktes A5-Formular mit einer datenschutzkonformen Einwilligung, die Person per Mail anschreiben zu dürfen, reichen.

Danksagungen und Anerkennung: Bedanken Sie sich zeitnah und aufrichtig bei Ihren Spendern. Es ist wichtig, dass diese sich geschätzt fühlen. Geben Sie Ihnen das Gefühl etwas beigetragen und verändert zu haben. Personalisierte Nachrichten oder öffentliche Anerkennungen können dabei helfen, die Bindung zu diesen Unterstützerinnen und Unterstützern zu stärken.

Nachbereitung: Kontaktieren Sie die Spender gleich im neuen Jahr. Erzählen Sie wie sie die Gelder einsetzen werden und welche Wirkung sie eventuell sogar schon hatten. Dies stärkt das Vertrauen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch in Zukunft dabeibleiben.

Datenanalyse: Analysieren Sie die Ergebnisse Ihrer Kampagne. Welche Kommunikationskanäle waren am erfolgreichsten? Welche Zielgruppen haben gespendet? Diese Erkenntnisse helfen Ihnen, zukünftige Kampagnen weiter zu optimieren.

Der GivingTuesday 2024 bietet NGOs in Deutschland eine gute Chance, ihre Mission und Projekte einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren und dringend benötigte Spenden zu generieren. Allzu sehr auf die Wirkung des weltweiten Tags des Gebens verlassen sollte man sich aber nicht. Spenden kommen nicht von allein. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer gut durchdachten Planung, emotionalem Storytelling und einer guten digitalen Präsenz. Durch die Aktivierung der bestehenden Community und die Zusammenarbeit mit Partnern kann der Spendentag nicht nur kurzfristig erfolgreich sein, sondern auch langfristig neue Unterstützer gewinnen.

Bildquellen

  • Giving Tuesday: Iuliia Metkalova/AdobeStock

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